Nach einer angenehmen Busfahrt erreichten wir Puno, ein nicht so ansehnliches Städtchen direkt am Titicacasee. Wie schon in anderen Orten spürten wir dort, dass die indigene Bevölkerung die
Inquisition der Spanier vor ca. 500 Jahren noch nicht ganz verdaut hat. Vor einer Schule im Zentrum durften kleine Lyrik-Nachwuchstalente ihre politisch angehauchten Texte zum Besten geben und
als ein 10-jähriger vor einer begeisterten Menge die Spanier verfluchte und sie für alles Schlechte in Peru verantwortlich machte entschieden wir uns, langsam und schweizerdeutsch sprechend den
Rückzug anzutreten.
Am nächsten Tag machten wir einen schönen Ausflug auf den See und besuchten zwei „floating islands“ von Uros. Zahlreiche Familien wohnen auf diversen nur aus Schilf bestehenden Inseln und
verdienen sich ihren Unterhalt mit dem Tourismus.
Südlich des Titicacasees überquerten wir schliesslich, wieder per Bus, die Grenze nach Bolivien mit dem Ziel Copacabana. Bis auf den Namen hat der Ort nichts mit dem brasilianischen Pendant
gemein. Es ist (bis auf eine touristische Strasse) ziemlich zerfallen und die Strandpromenade mit Betrunkenen lud nicht wirklich zum Flanieren ein. Copacabana liegt am westlichen Ufer des
Titicacasees und es gibt die Möglichkeit per Schiff die Isla del Sol zu besuchen, der Ort wo scheinbar der erste Inka vom Himmel herabkam. Leider befanden sich die Einwohner im Norden der Insel
zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes im Streit mit dem Süden und machten die „Grenze“ der Insel für Touristen dicht. So buchten wir drei Nächte in einem hübschen Hostel mit Alpakas im Garten und
entspannten uns ein wenig in der Sonne, bevor wir mit dem nächsten Bus das hektische La Paz ansteuerten.